Regelmäßig organisieren wir kleine Vorträge und offene Gartenführungen in unserer Gruppe zu einem speziellen Thema. Gerne laden wir Sie dazu ein, mal vorbeizuschauen, wenn Sie ein Thema interessiert.

Aktuelles Thema: Begrünung an Fassaden und Häuserwänden

Einladung Vortrag Fassadenbegrünung

Am 12.6.24 luden Detlev und Bettina Maxion zu sich nach Hause ein, um den Interessierten viel Spannendes und Praktisches zu ihrer imposanten Wandbegrünung zu erzählen. Hausbegrünungen haben eine lange Tradition, und intuitiv empfinden viele Menschen grüne Fassaden als schön. Am eigenen Haus möchten sie sie aber meist nicht mehr haben. Die zwei häufigsten Vorurteile: es macht viel Arbeit und beschädigt das Haus. Beides können Detlev und Bettina entkräften: „Es kommt auf die Wahl der richtigen Pflanze für den richtigen Ort an! Wenn das passt, haben grüne Fassaden fast nur Vorteile.“

Die richtige Pflanze für den richtigen Ort

Das Haus der Maxions ist gleich mit mehreren Pflanzen begrünt: vor allem Mauerwein und Jungfernrebe, auch Blauregen und Klettertrompete. Aber alles ist an der richtigen Stelle, betont Detlev Maxion: „Mauerwein und Jungfernrebe sind sogenannte Selbstklimmer mit kleinen Haftplättchen, die zum Licht wachsen. Das heißt, dass man nicht fürchten muss, dass sie in die Ritzen und Nischen des Gebäudes wachsen und so Schäden entstehen können. Deshalb muss ich auch kaum schneiden, alles bleibt von alleine draußen. Beim Efeu wäre das anders. Dieser wächst immer zum Schatten hin.“ Während Efeu sich also hauptsächlich für Gartenmauern und Zäune eignet, kann man mit Mauerwein und Jungfernrebe am Wohnhaus eigentlich gar nichts falsch machen.

Ein Hauptargument für eine Fassadenbegrünung ist der sommerliche Kühleffekt: „Während andere sich teure Klimaanlagen mit hohem Stromverbrauch einbauen, kühlt unsere Begrünung das Haus den ganzen Sommer gratis um 4-5 Grad herunter. Zudem filtern Hausbegrünungen viel Feinstaub und senken durch Verdunstung auch gleichzeitig die Temperatur in der direkten Umgebung. Preiswerter und klimafreundlicher geht es nicht!“ In diesem Zusammenhang stellt Detlev Maxion ebenfalls fest, dass „man in der Politik ständig über eine Solarpflicht redet. Eine Pflicht zur Fassadenbegrünung würde aus Klimaschutzsicht aber viel mehr Sinn ergeben: keine Anschaffungskosten, kein Ressourcenverbrauch und kein Entsorgungsproblem, aber eine stark positive Wirkung auf das Klima.“

Zu guter Letzt ist Detlev Maxion überzeugt, „Es wird immer mehr Boden versiegelt und damit der Natur immer mehr Raum genommen.“ Fassadenbegrünungen könnten diesen Negativtrend zumindest abmildern, denn „die Begrünung eines Hauses an den Wänden bedeutet, dass man im besten Fall ein Vielfaches der Grundfläche des Hauses für die Natur wieder wertvoll gestalten kann. Im Sommer summt und brummt es, Vögel können sich verstecken, und haben auch noch viel Nahrung. Wir selbst brauchen kein Vogelfutter kaufen, das ohnehin meist unter hohem Pestizideinsatz im Ausland produziert wird. Unsere Wände bieten deutlich mehr und deutlich Besseres. Es ist schön zu sehen, wie einfach, aber gleichzeitig wirkungsvoll man etwas für die Natur tun kann.“

Wer es übrigens einmal mit einer Fassadenbegrünung versuchen möchte, kann sich zwecks Anfangsberatung auch gerne an Detlev Maxion wenden. Eine Themenseite des Grünen Ringes zur Fassadenbegrünung finden Sie hier.

Text: Dr. Alrik Thiem, 13.06.2024